Wie können Sie eine Idee, die von einer wunderschönen Glasvase inspiriert ist, in eine der ikonischsten Neubauten Londons verwandeln?
Diese Frage stellten sich die preisgekrönten Architekten SimpsonHaugh und der Bauträger St George bei der Gestaltung von One Blackfriars immer wieder – und richteten sie auch an Guardian Glass.
Der 170 Meter hohe Turm im Herzen des Viertels South Bank ist von der der Vase „Lansetti II“ des berühmten (Glas-)Designers Timo Sarpeneva aus den 1950er Jahren inspiriert. Ein besonders für seine dynamische Form bewundertes Design – die Form scheint sich je nach Lichteinfall zu verändern.
Es entstand eine wunderschöne, skulpturale Freiform, die die legendäre Londoner Skyline nur noch besser zur Geltung bringen würde. Die eigentliche Herausforderung bestand dann darin, diesem Konzept treu zu bleiben und zugleich 274 Wohnungen in dem 50-stöckigen Hauptturm unterzubringen, mit einem Boutique-Hotel sowie Einzelhandels- und Freizeitflächen im Erdgeschoss.
Um das zu erreichen, schufen die Architekten zunächst einen „Turm im Turm“, der zwei voneinander unabhängige Fassaden umfasste. Die Innenfassade oder „Haut“ sollte den luxuriösen Wohnblock bilden und alle ästhetischen und leistungsbezogenen Anforderungen erfüllen. Die wunderschön geschwungene und abgerundete Außenhaut – bestehend aus über 5.000 Guardian Glasscheiben – sollte dem Gebäude seine Gesamtform verleihen und mit ihren eleganten, spitz zulaufenden Linien das ursprüngliche Vasen-Design widerspiegeln.
Christian Male, Partner bei SimpsonHaugh, fügt hinzu: „Wir wollten immer einen sehr ‚sauberen‘ möglichst ‚weißen‘ Look erreichen. Daher war uns ein geringer Eisengehalt wichtig. Wir wollten auch eine Dualität des Erscheinungsbildes erreichen: einerseits transparent, um die gefärbten Glaspaneele der Innenhaut und die einzelnen Wohnungen zu zeigen – andererseits aber sehr präsent, um die elegante Form zum Ausdruck zu bringen.“
Für die Außenfassade des Hotels, die dem Turm möglichst nahe kommen sollte, wurde sowohl für die flachen als auch für die gekrümmten Glasscheiben beschichtetes Hochleistungs-Sonnenschutzglas verwendet. SimpsonHaugh setzte außerdem keramische Bedruckung und isolierte, nach dem Schaukastenprinzip gestaltete Glasscheiben ein, um ein Gefühl von Tiefe zu erzeugen und die Turmverkleidung nachzuahmen.
Um diese Herausforderung zu meistern, arbeitete Guardian Glass in der Entwurfs- und Planungsphase eng mit SimpsonHaugh und den Glasverarbeitern zusammen und untersuchte über 30 verschiedene Glastypen, um die perfekte Kombination zu finden.
„Die Schaffung der Außenhaut war besonders herausfordernd“, erinnert sich Richard Mayall, Regional Commercial Manager, Guardian Glass. „Ein Drittel der äußeren Glasscheiben musste gekrümmt werden – einige davon sogar doppelt. Die Krümmung musste sehr genau bemessen werden, und das Glas musste zudem eine ‚saubere‘ Farbgebung, minimale Reflexion und hohe Transparenz vereinen.“
Christian Male fügt hinzu: „Die Kombination von eisenarmem Glas mit der Beschichtung erzeugt dieses sehr ‚saubere‘ Erscheinungsbild, das manchmal eine hohe Reflexion erzeugt. Es entsteht eine optische Reichhaltigkeit, insbesondere in Kombination mit den gefärbten Glasscheiben mit lackierter Rückseite.“
Die großen, auffälligen verglasten Flächen der Schaufenster im Sockelbereich und in der Lobby des Turms erforderten ebenfalls eine maßgeschneiderte Lösung. Gefordert waren Sonnenschutz und Wärmedämmung, aber auch Lichtdurchlässigkeit und Transparenz – trotz der 5 cm dicken Doppelverglasung. Dies wurde mit einer Kombination aus beschichtetem Sonnenschutzglas und hochtransparentem, neutralem Glas mit niedrigem Eisengehalt gelöst.